Der aus Baden-Württemberg stammende Künstler lebt und arbeitet seit 1986 in Hannover. In den letzen Jahren ist er mit vielschichtigen, raumgreifenden Kaffeeinstallationen in die Öffentlichkeit getreten.
„Michael Kiener hat in der Tradition der arte povera Künstler ein Alltagsmaterial für die Kunst entdeckt und nobiliert, das sich im Gedächtnis des Betrachters festhakt. Michael Kiener ist der Kaffee-Künstler wie Uecker der Nagel-Künstler, Antes der Kopffüßler-Künstler, Beuys der Filz- und Fettkünstler, Penck der Höhlenmänchen-Künstler. So wie man mit solchen Schablonen den Nachgenannten nicht gerecht wird, so wird man damit auch Kiener nicht gerecht. Schon ein rascher Blick auf sein Werk belehrt, dass Kiener auch mit anderen Materialien arbeitet. Er hat mit trockenem Schellack operiert und in der Tradition von Künstlern wie Klein und Manzoni mit Feuer experimentiert. Wenn sich organisches Material verändert, gefällt ihm daran, wie vor ihm schon Dieter Roth, daß Prozesse sich unabhängig von seinem Willen vollziehen. Daher mag er auch, wenn Feuer ins künstlerische Spiel kommt. Dann sind die Dinge nicht bis ins letzte plan- und vorhersehbar..."
Michael Stoeber, 2001
Allen Arbeiten Kieners ist der Umgang mit der Vergänglichkeit gemein. Sei es nun die Verwendung von Feuer, oder die von nicht konservierbaren Materialien wie eben dem Kaffeepulver. Alles ist im Wandel. Der Zustand, wenn etwas nicht mehr das ist, was es mal war, und noch nicht das, was es einmal sein wird.